Heute kehrte ich zum Garten zurück und sah, dass ich eine kluge Entscheidung getroffen hatte. Es hatte die Nacht über geregnet und gestürmt und die Jurte war unter dem Wind und dem Gewicht des gesammelten Regens auf einer Seite eingebrochen. Eine weitere Nacht wäre ein Fehler gewesen.
Ich habe die Jurte dann eingepackt und ein Freund hat alle Sachen abgeholt. Ich werde mich wohl sie nächsten tage erst noch erholen müssen, bin aber froh es versucht zu haben und würde es immer wieder versuchen.
Montag, 10. Dezember 2012
Sonntag
Samstag
Diese Nacht war einfach nur grauenvoll. Es war kalt ich hätte nicht genug Holz und kaum geschlafen. Durch die ewige Kälte und körperliche Anstrengung war ich einfach am ende. Ich versuche mich noch einmal auf zu raffen und Feuerholz zu machen aber keine Chance. Ich habe eingesehen, dass ich mit einer weiteren Nacht nur meine Gesundheit gefährden würde. Ich musste das Projekt einen Tag früher als geplant abbrechen. Ich ließ alles stehen und liegen und fuhr in meine Wohnung, wo ich erst einmal geschlafen habe.
Ich habe lange darüber nachgedacht warum ich gescheitert bin. Es war meiner Meinung nach nicht der Verzicht auf Plastik. Im alltäglichen leben könnte ich darauf verzichten. Nur beim schlafen war ich unzureichend vorbereitet. Bei solchen Temperaturen braucht man gute Ausrüstung, die entweder Plastik enthält oder sehr teuer ist. Ich denke, dass ich einfach nicht mit solchen Temperaturen gerechnet habe, beziehungsweise sie unterschätzt habe.
Freitag
Die Nacht war doch eher spärlich ausgefallen, was Schlaf und wärme anging. Morgens musste ich dann mit dem Bus fahren, weil meine Arbeitsstelle einfach zu wir entfernt lag. Im Infohaus Bobergerger Niederungen war eigentlich alles wie immer.
Abends ging alles seinen geregelten Gang, unwissend davon, dass es meine letzte Nacht in der Jurte werden würde.
Donnerstag
Heute morgen ging es für mich zu der nahe gelegenen Grundschule. Von dort aus bin ich mit meiner AG zurück zum Zelt gegangen und habe mit ihnen mein Projekt besprochen. Viele der Kinder waren beeindruckt und meine abenteuerliche Lagerstätte weckte sofort den Spieltrieb. Vor allem das Holz hacken hat es ihnen angetan.
Danach bin ich mit meiner Kollegin in den benachbarten Ort zur Garten AG gefahren. Nachdem diese beendet war ging ich zu Fuß zurück. Wieder beim Zelt angekommen musste ich Holz sägen. Es war inzwischen schon Nachmittag und ich musste mich beeilen, weil es bald dunkel werden würde. Als es dann so weit war hätte ich zumindest genug Holz für die Nacht. Zum Abendbrot gab es Reste der Gemüsesuppe und abends kamen wieder Freunde zu Besuch.
Die Nacht war noch kälter als die vorherigen.
Donnerstag, 6. Dezember 2012
Mittwoch
Der nächste Stop war der Fleischer, da ich gerne Wurst für meine Suppe haben wollte. Auch hier dieselbe Prozedur, dann schnell die Wurst besorgt und wieder erledigt.
Inzwischen war es schon Nachmittag und das Team musste wieder los, damit der Film noch zum Schnitt konnte.
Wieder beim C Haus angekommen gab es noch ein paar letzte Aufnahmen von mir, dem Zelt und dem Feuer und dann nichts wie los zurück zum Sendehaus.
Mittwoch, 28. November 2012
Dienstag
Brot war dann das Nächste. Es gab einen Bäcker, aber Alex wäre nicht Alex, wenn er nicht wieder etwas besonders wäre. Also habe ich mir eine Fertigmischung, zum Glück in Papierverpackung, gekauft und los ging es selber Brot machen.
Wieder beim Zelt angekommen machte ich mich gleich dran, den Teig fertig zu machen. Natürlich nachdem ich das Feuer wieder an geheizt hatte. Als ich Brotteig und Wasser vermischt hatte und alle Finger vollkommen mit Teig bedeckt waren, weil ich gerade angefangen hatte mit kneten, kam die Kindergruppe vorbei. Die hatte ich ja völlig vergessen. Von da an war es vorbei mit friedlichen Brot backen. Die Kinder mischten fröhlich mit und machten den Teig doch etwas sehr besonders. Egal am Abend gab es also Brot für mich. Dazu die Wurst und alles war gut.
Donnerstag, 22. November 2012
Montag
Nach der sehr unruhigen, hinter mir liegenden Nacht, wachte ich morgens auf. Ein wirkliches Verlangen weiter im Bett liegen zu bleiben, wie ich es normal verspüre, kam dabei nicht auf. Es war immer noch kalt und das Feuer war immer noch nicht wieder an. Also machte ich mich erstmal ans Feuerholz machen. Nachdem ich ca 1,5 Stunden gesägt und gespalten hatte, war ein ansehnlicher Vorrat an Feuerholz entstanden.
Inzwischen war es Mittag geworden und ich war froh, dass ich mir den Tag über frei genommen hatte. Mein Magen schien dann auch zu begreifen, dass es heute noch nichts zu essen gab und fing ordentlich an zu knurren. Also auf zum ersten Einkauf ohne Plastik.
Im Supermarkt angekommen begann erst einmal die große Suche. Was gibt es denn alles so ohne Plastik?
Nach einigem Stöbern fielen mir nur in Papier verpackte Spaghetti auf. Die Grundzutat war also gefunden. Doch was gibt es dazu? Die meisten Fertigsoßen haben Plastikverpackungen also gab ich den Versuch auf eine zu finden und entschied mich für eine selbst gemachte, frische Soße.
Ich verließ also nur mit Spaghetti bewaffnet den Supermarkt und bummelte durch die Reinbeker Einkaufsstraße. Dabei fiel mir das Reformhaus auf, in dem ich bestimmt noch etwas finden würde. Nach einem Einkauf dort, hatte ich ein Stück Seife und eine Papierpackung Tee mehr.
Blieb nur noch das Problem mit der Soße. Ich befragte also einige Passanten, wo ich Obst und Gemüse unverpackt kaufen könne. Sofort wurde ich auf einen türkischen Gemüseladen verwiesen, der täglich frisches Obst und Gemüse anbietet. Dort angekommen habe ich genau das gefunden was ich wollte. Das Gemüse wurde abgewogen und dann konnte ich es einfach so in meinem mitgebrachten Leinenbeutel mitnehmen.
In meiner Jurte angekommen machte ich wieder ein größeres Feuer. Während dieses runter brannte, habe ich eine Banane gegen den akuten Hunger gegessen, schon mal die Tomaten gewürfelt und Peperoni geschnitten. Kurz darauf war auch das Feuer soweit runter gebrannt, dass ich mein Grillrost drüber legen konnte und den Topf mit der Soße auf das Feuer stellen konnte. Als die Soße fertig war, wechselte ich zu dem Topf mit den Spaghetti. Diese habe ich dann abgegossen, den Inhalt aus beiden Töpfen zusammen gegossen und noch einmal erwärmt. Fertig war mein Essen.
Am Abend war dann noch eine Sitzung des BUND, bei der ich mein Projekt vorgestellt habe.
Dieses Mal war ich dann besser auf die Nacht vorbereitet. Ich hatte mehr Holz gehackt und mir noch eine Baumwolldecke mitgenommen. Trotzdem wachte ich alle paar Stunden auf, da das Feuer entweder aus- oder runter gebrannt war. Alles in allem habe ich etwas mehr und besser geschlafen, Jedoch trotzdem lange nicht genug.
Mittwoch, 21. November 2012
Posts
Sonntag
Wie kalt die Nacht jedoch wirklich werden sollte, damit habe ich nicht gerechnet. Die Fellen verrutschten ständig und die Kälte schlich sich immer wieder hindurch. Mit der Wärme des Feuers konnte ich nach einiger Zeit jedoch einschlafen. Diese Ruhe wurde mir jedoch nicht lange gegönnt, da das Feuer runter brannte und die Kälte wiederkam. Also bin ich aufgewacht und habe erst einmal Feuerholz nachgelegt. Das ging ungefähr 3 Mal so die Nacht über, bis das Feuerholz alle war. Danach war an Schlaf nicht mehr zu denken.
Alles in allem ein sehr unangenehmer Start in das Projekt.
Donnerstag, 15. November 2012
Die Vorbereitungen sind im vollen Gange
Danach machte ich mich daran, ein Zelt zu organisieren. Da ich gerne ein Feuer im Zelt machen will, fiel meine Wahl auf eine Jurte. Dank der Hilfe eines Freundes war diese schnell gefunden und muss nur noch nach Reinbek geschafft werde. Dabei tut sich ein Problem auf. Ich kann die Jurte leider erst Sonntag bekommen, daher startet meine Woche auch erst dann.
Um in der Jurte Feuer zu machen, brauchte ich natürlich noch Feuerholz. Dabei war mir meine Kollegin Christiane Sturm behilflich. Wir fuhren zu einem befreundeten Gärtner, wo wir auch sofort welches bekamen. Zum Freundschaftspreis von 20 € bekam ich diesen großen Haufen Holz.
Diese 20 € wurden mir zum Glück von der BUND Kreisgruppe Stormarn bezahlt. Am Wochenende treffen wir uns noch alle in Lübeck um uns gemeinsam Schuhe zu filzen. Danach bin ich ( hoffentlich) bestens vorbereitet.
Ich freue mich schon auf die Erfahrung und auf ein erfolgreiches Projekt.
Sonntag, 11. November 2012
Das bin ich
Ich möchte mich, vor dem Projektstart, erst einmal vorstellen.
Ich heiße Alexander Schliephorst, bin 19 Jahre alt und wohne in Hamburg. Zurzeit mache ich mein Föj beim BUND Kreisgruppe Stormarn. Auf die Idee für das Projekt bin ich mit den anderen Föj´lern bei unserem Einführungsseminar gekommen. Das Projekt ist mir sehr wichtig, da ich finde, dass man die Leute darauf aufmerksam machen muss, wie viel Plastik wir eigentlich in unserem täglichen Leben benutzen. Es ist etwas so alltägliches geworden, dass es einem nicht mehr bewusst wird, dass Plastik schädliche Auswirkungen auf unsere Gesundheit haben kann. Hinzu kommt, dass Plastik sich nur über einen sehr langen Zeitraum zersetzt und somit langfristig unsere Umwelt verschmutzt.
Deswegen werde ich ab dem 17. November eine Woche lang versuchen, beinahe vollständig auf Plastik zu verzichten. Nur beinahe? Wir haben beschlossen, dass jedem Teilnehmer 4 Ausnahmen zustehen.
Meine Ausnahmen sind:
Ein Zelt: Ich werde die Woche über in einem Zelt leben. Ich tausche die Kunststoffböden und die Elektronik meiner Wohnung gegen ein Zelt, mit Schafsfell und Feuerstelle.
Meine Brille: Für mich eine sehr wichtige Ausnahme, da ich sonst nicht wirklich viel machen kann, bzw. es eine Gefährdung darstellen würde. ( Z.B. im Straßenverkehr)
Mein Fahrrad: Da uns die meisten Verkehrsmittel verboten sind, da sie Plastikteile beinhalten, muss ich mein Fahrrad als umweltfreundlichste Alternative nehmen. Ohne mein Fahrrad könnte ich mich nicht zur Arbeit bewegen, da meine Einsatzstellen ziemlich verstreut liegen.
Ein Klo: Auf den Luxus einer festen, sanitären Einrichtung möchte ich trotz einiger Plastikteile nicht verzichten.
Ich freue mich schon sehr auf die Woche und bin gespannt, was mir noch auffällt und womit ich vorher nicht gerechnet habe. Zurzeit stecke ich voll in den Vorbereitungen, über die ich auch in den nächsten paar Tagen berichten werde.